Am Untersee (Teil 4)

Hier ist das letzte Urlaubsbild vom Untersee. Ich saß wiederum in Mammern an der Schiffslände. Einer der schönsten Plätze am Untersee. Man geht auf einem kleinen, für Autos gesperrten Sträßchen Richtung See. Ein kleines, blitzsauberes Klohäuschen mit Außen-Waschbecken, eine nagelneue Kaianlage mit Lärchenholz-Sitzbänken, ein paar Liegeplätze für Boote- mehr ist da nicht. Aber sehr ruhig, gepflegt, alles vor der schönen Kulisse des Sees.. Die "Slipanlage" ist ein flacher Kiesstrand. Obwohl man nicht baden darf (wegen möglicher Gefahr durch Boote), badet dort jeder, ich natürlich auch. Zwischendurch malte ich dieses kleinformatige Bildchen. Der Ort links ist Hemmenhofen, dahinter ein Zipfel von Höri, ganz hinten die Insel Reichenau und Allensbach sowie die dahinter liegenden  Bergzüge. Auch wenn ich Sturmszenen mag, schätze ich auch das gegenteilige Wetter, nämlich die Flaute. Die Segelboote liegen dann ruhig im See, nur wenige sind so ungeduldig, dass sie gleich den Motor anwerfen. Letztes Jahr erzählte mir ein Mammerner Bootsbesitzer, dass es noch in der Nachkriegszeit nur ganz wenige Boote auf dem Untersee gab. Vor allem waren es Fischerboote. Er zeigte mir sein Segelboot, ein Klasseboot aus der Nachkriegszeit, von seinem Vater gebaut, Lärche auf Eichenspanten. Absolut bemerkenswert fand ich, dass das Boot bis heute keinen Motor hat. Somit muss man das Wetter genau beobachten. Worst case scenario wäre,  eine plötzliche Flaute zu erwischen und dann in die zunächst angsame Rheinströmung zu geraten, die bei Öhningen aber deutlich zunimmt. Ein Anker kann hier Schlimmeres verhindern, doch festliegen tut man dann bis zum Wiedererstarken des Windes trotzdem. Der Mann hatte ein Leuchten in den Augen als er mir sagte, dass Segeln mit einem reinen Segelboot etwas sehr Ursprüngliches sei.

Auf dem Foto sind leider Weißhöhungen in den Wolken zu erkennen, die auf dem Bild  nicht so intensiv  zu sehen sind- vieleicht hat der Apparat doch geblitzt- das versuche ich normalerweise zu unterbinden.