Reichenau non est insula

Diese Perspektive der Insel Reichenau ist mir besonders ans Herz gewachsen: von der Schweizer Seite des Untersees aus, zwischen Mannenbach und Berlingen, kann man die Insel aus angemessener Entfernung betrachten, dahinter erstreckt sich die (relative) Weite des Zeller Sees. Ich wiederhole mich vielleicht, aber dieser Teil des Bodensees ist eine echte Perle, lange nicht so touristisiert wie der Obersee. Gut, die Insel Reichenau selbst macht hier zumindest im Sommer eine Ausnahme, sie ist nicht ohne Grund Weltkulturerbe, mit ihren wunderbaren Kirchen und der im Kontrast dazu sehr profan wirkenden Gartenbau-Landschaft,die die Insel von außen betrachtet aber am intensivsten prägt. Myriaden von Tagestouristen drängen sich am Schiffsanleger und in den Restaurants. Schon weniger Leute trifft man auf den Wander- und Wirtschaftswegen. Überall kleine Selbstbedienungsstände mit Gurken, Kohlrabis  und Tomaten.

Abends wird es dann still. Selbst auf dem meist vollen Campingplatz kehrt ab 21:00 Uhr Ruhe ein. Fährt man jetzt mit dem Rad über die Insel, kann man getrost mit maximaler Geschwindigkeit fahren, denn man wird niemenden mehr antreffen- außer natürlich den vielen Schwänen, Enten, Blässhühnern und Gänsen, die  jetzt auf den ufernahen Wiesen grasen. Der Schiffsanleger ist völlig verwaist. Auf den Bänken am Badestrand sitzen noch ein paar polnische Erntehelfer und süffeln das eine oder andere Bier. Die Nächte sind ruhig auf der Reichenau.


A propos Insel: Die Reichenau ist schon lange keine echte Insel mehr- sie ist über einen von Pappeln umsäumten Damm mit dem Festland verbunden.

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Kommentare: 2
  • #1

    J.A. (Donnerstag, 19 November 2015 09:33)

    Grobe Leinwand?
    Oder sehr kleines Format??

  • #2

    Fabian Lübker (Donnerstag, 19 November 2015 11:32)

    Normale Leinwand Boesner Henry. Format 12 x 14 cm. Ist einfach ein wenig schwungvoller gemalt.