Grauer geht nicht...

Neulich hatte ich Lust auf ein Bild, das praktisch keine Farbsättigung aufweist, sondern nur über Tonwerte, also Hell und Dunkel, wirkt. Bei dieser Gegenlichtsituation und einem dunkel gestrichenen Boot könnte das Ergebnis trotzdem noch als realistisch bezeichnet werden- es gibt ja solch trübe Tage, auch am Bodensee.

 

Zum Thema Grau fällt mir noch ein: oft fragen mich Leute, ob ich die Grautöne mit Schwarz und Weiß mische. Die Antwort lautet: nein, ich male generell nicht mit Schwarz, besitze nicht einmal eines.

Ich habe einmal gelernt: "Schwarz verdirbt die Farben". Inzwischen finde ich, dass das stimmt. Es gibt bessere Möglichkeiten, Farben abzudunkeln, als sie mit Schwarz zu mischen.

Grautöne kann man mit Schwarz am leichtesten erzielen. Es gibt viele Maler, die das machen. Wenn sie damit zurecht kommen, ist das auch o.k.

 

Ich finde aber:  Grautöne sollten in der Landschaftsmalerei immer noch einen leichten Farbstich aufweisen. Selbst bei dem hier abgebildeten Ölbild finden Sie in den Grautönen noch eine Rest-Farbsättigung. Wenn man Schwarz verwendet, besteht immer die Gefahr, dass das Grau tot wirkt.

 

Bei diesem Bild  habe ich das Grau aus Kobaltblau, gebrannter Umbra und  das Weiß aus Zinkweiß und Siena natur gemischt. In den Übergängen enthält das Grau also alle genannten Farben.

Wenn ich mehr Restfarbe im See möchte (der See hat mitunter einen Grünstich), verwende ich Umbra Natur und etwas lichter Ocker oder eine "Messerspitze" Zitronengelb.